Stadt Imst trauert um Ehrenbürger Helmut Kutin

Bgm. Stefan Weirather mit Helmut Kutin.

Der Imster Bürgermeister Stefan Weirather (li.) mit dem Ehrenbürger Helmut Kutin, Präsident von SOS-Kinderdorf International, im Jahr 2010. © Stadtgemeinde Imst

Der langjährige ehemalige Präsident von SOS-Kinderdorf International ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Helmut Kutin wurde nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss im Jahr 2005 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Imst verliehen. Bürgermeister Stefan Weirather würdigt sein außergewöhnliches Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für die SOS-Kinderdorf-Idee.


Helmut Kutin, der von 1985 bis 2012 die Präsidentschaft von SOS-Kinderdorf International innehatte, ist am 23. April im Alter von 82 Jahren in Bangkok verstorben. Der Ehrenpräsident von SOS-Kinderdorf Österreich lebte und wirkte zuletzt in Thailand. Der gebürtige Südtiroler ist im SOS-Kinderdorf Imst aufgewachsen. Begeistert von der SOS-Kinderdorf-Idee setzte er sich für die Entwicklung und weltweite Expansion ein, um Kindern in Not zu helfen. Zugleich galt sein Einsatz auch stets für die Rechte und Anliegen von Kindern und Jugendlichen.

Bürgermeister Stefan Weirather nimmt Anteil am Ableben von Ehrenbürger Helmut Kutin und verweist zugleich auf sein außergewöhnliches Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz. „Die Stadtgemeinde Imst trauert um ihren Ehrenbürger, der sich als internationaler Botschafter für die SOS-Kinderdorf-Idee, die aus Imst stammt, eingesetzt hat. Unsere tiefe Anteilnahme gilt seinen Angehörigen, Freunden und der weltweiten SOS-Kinderdorf-Familie.“ Zugleich erinnert er sich an eine gemeinsame Nepal-Reise. „Diese führte mich zusammen mit Präsident Helmut Kutin und dem damaligen Landeshauptmann-Stellvertreter und Ehrenbürger Gerhard Reheis in den Himalaya-Staat. Mein Dank gilt für die Mitnahme und es war sehr interessant und lehrreich, wie in Nepal das Sozialwesen funktioniert“, so Weirather. Die Stadtgemeinde Imst wird ihrem Ehrenbürger stets ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren.

Ehrenbürgerschaft der Stadt Imst

Der Gemeinderat der Stadt Imst hat am 13. September 2005 Helmut Kutin in Würdigung seiner Verdienste und seinem außergewöhnlichen Engagement einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. Im Rahmen eines Festaktes wurde die Ehrenbürgerschaft der Stadt Imst am 4. November 2005 feierlich verliehen. 

Zudem war der langjährige Präsident Träger weiterer Auszeichnungen, wie des höchsten Königsorden des Königreichs Thailand und des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Bereits im Jahr 2000 erhielt Helmut Kutin das Ehrenzeichen des Landes Tirol. 2011 wurde sein Lebenswerk zudem mit dem Ring des Landes Tirol, der höchsten Auszeichnung, die das Land Tirol vergibt, gewürdigt.

Ein Leben für die Humanität 

Die Verbindung des in Bozen (Südtirol) am 4. Oktober 1941 geborenen Helmut Kutin zu Imst und gleichzeitig zum großen Werk von Hermann Gmeiner begann mit einer Familientragödie. Kurz nacheinander starben seine älteste Schwester und eine Mutter. Sein Vater verlor aufgrund der politischen Situation nach dem Zweiten Weltkrieg die Staatsbürgerschaft. Die Familie wurde auseinandergerissen und Helmut Kutin kam 1953 als 12-Järhiger ins erste SOS-Kinderdorf der Welt. Als „Kinderdörfler“ absolvierte er die Pflichtschule in Imst. Nach der Matura im Jahr 1963 studierte er an der Universität Innsbruck Volkswirtschaft. 

Danach wurde er beruflich für SOS-Kinderdorf aktiv und verantwortete 1967 den Bau des ersten vietnamesischen SOS-Kinderdorfs im heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt. Unter seiner Leitung entwickelte sich dieses Dorf zum damaligen größten SOS-Kinderdorf der Welt. In nicht einmal zehn Jahren konnten unter seiner Leitung als neuer Asien-Repräsentant über 50 SOS-Kinderdörfer und weitere 50 Zusatzeinrichtungen errichtet werden. Die SOS-Kinderdorf-Idee ist heute – auch durch die Arbeit von Helmut Kutin – in Asien und weltweit fest etabliert. 1985 wurde er als Nachfolger von SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner als Präsident von SOS-Kinderdorf International und SOS-Kinderdorf Österreich bestellt. 2012 übergab er die Präsidentschaft von SOS-Kinderdorf International an Siddhartha Kaul sowie 2017 den Vorsitz des Aufsichtsrats von SOS-Kinderdorf in Österreich an Irene Szimak. In Würdigung seines Wirkens wurde er zum symbolischen Ehrenpräsidenten von SOS-Kinderdorf Österreich ernannt.

Bgm. Stefan Weirather mit Heinz Kutin.Der Imster Bürgermeister Stefan Weirather (li.) mit dem Ehrenbürger Helmut Kutin, Präsident von SOS-Kinderdorf International, im Jahr 2010.