Geschichte 03 - 15. Jh. - Blütezeit des Bergbaues

Imst – Geschichte und Gegenwart
von Mag. Manfred Waltner

 


Die Starkenberger; Bergbau, Handel und Verkehr im 15. Jahrhundert


Im Laufe des 14. Jhs. begann die Macht der Herren von Starkenberg, deren Stammburg Altstarkenberg oberhalb Imsts Nachbardorf Tarrenz lag, rapide zu wachsen. In der Wahl ihrer Mittel erwiesen sie sich als nicht zimperlich. Die Errichtung der Burg Neustarkenberg zwischen Imst und Tarrenz sowie der Erwerb von Baulichkeiten in Imst wurden den Tiroler Landesfürsten zum Dorn im Auge, zumal sich das Rittergeschlecht auch im Südtiroler Raum breit machte. Tatsächlich wurden die Starkenberger Anfang des 15. Jhs. die gefährlichsten Widersacher Herzog Friedrich IV.. Im Jahre 1423 begann er mit der Benennung ihrer Burgen; nach zähem Ringen gelang es ihm, die teils hartnäckig verteidigten Festen, u.a. auch Altstarkenberg, einzunehmen. Nur wenig zuvor fand der Kriegszug der Appenzeller Bauern über den Arlberg statt. Ein Söldnerheer des Herzogs, das sich den Schweizern 1406 bei Imst entgegenstellte, wurde schwer geschlagen. Durch die Verlegung der Landesresidenz von Meran nach Innsbruck 1420 büßte der Verkehrsweg über Reschen- und Fernpass – und somit auch Imst – an Bedeutung ein. In der zweiten Hälfte des 15. Jhs. erlebte auch in Imst der Bergbau eine große Blütezeit. Unter den Bergen in Imsts Umgebung war besonders der Tschirgant für seine Bleierzvorkommen bekannt, aber auch anderswo wurde nach Erzen, vor allem nach Blei und Zink geschürft. Schon Sigmund der Münzreiche ließ für das Oberinntal ein eigenes Berggericht mit Sitz in Imst errichten. In der Folge brachte der reiche Bergsegen dem Markt eine Zeit wirtschaftlichen Gedeihens – zahlreiche Stiftungen an die Kirche zeugen davon. Ein Salzstadel (1483) und ein Ballhaus (für Warenballen, 1530) erinnern ebenso an die nach wie vor große handels- und verkehrspolitische Bedeutung Imsts in jener Zeit.

Auszug aus dem Stadtbuch Imst