Geschichte 09 - 20./21.Jh. - Zeitgeschichte

 

Imst – Geschichte und Gegenwart
von Mag. Manfred Waltner

 
Annehmlichkeiten und Sorgen einer Tiroler Kleinstadt


In der heutigen Zeit stellt sich Imst als typische Tiroler Kleinstadt dar, mit all den Funktionen, Annehmlichkeiten und Sorgen, die einem Ort dieser Größenordnung beschert sind. Als Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes spielt es eine wichtige Rolle in wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten des mittleren Oberinntales, demgegenüber stehen Probleme am Arbeitsmarkt, bedingt vor allem durch die saisonalen Schwankungen im Fremdenverkehr, den Mangel an großen, arbeitsplatzintensiven Betrieben, ein Unterangebot an Wohnungen sowie eine steigende Umweltbelastung, deren Wurzeln hauptsächlich im stetig wachsenden Straßenverkehr zu finden sind.

Bereiten die genannten Probleme auch Kopfzerbrechen, so kann man sich andererseits an der herrlichen Lage Imsts, seiner Natur und Beschaffenheit sowie seinem milden Klima (Imst wird gerne das „Meran Nordtirols“ genannt) erfreuen. Diese Merkmale der Stadt und auch seine leutseligen Bewohner zogen und ziehen immer wieder Gäste an; durch die Erschließung eines – wenn auch verhältnismäßig kleinen – Schigebietes gelang es den Imstern, den Fremdenverkehr zu beleben.

Auch kulturell hat die Stadt einiges herzuzeigen, wobei sich eine vielen willkommene Mischung aus traditionellen und modernen Elementen bietet. So liegen zwischen der spätgotischen Pfarrkirche, deren Turm mit 84 Metern der dritthöchste in Österreich ist, und der 1968 in Beton und Glas errichteten beinahme revolutionären Brennbichler Kirche Welten, beide haben jedoch ihren Reiz. Gleich verhält es sich mit dem alle drei bis fünf Jahre stattfindenden geschichtsträchtigen Schemelaufen, dem wohl bekanntesten Fasnachtsumzug im Alpenraum. Zu diesem Großereignis strömen Tausende von Zuschauern aus nah und fern; diese Veranstaltung gibt dem Veranstaltungsort und mit ihm seine Bewohner ihr besonderes Ambiente.